Sommerferien in Norwegen. Mit einem waghalsigen Sprung erobern Arvid und sein Ă€lterer Bruder eine gefĂ€hrlich schwankende Eisscholle, balancieren sich aus und lassen sich aufs offene Meer treiben. Und am Ufer steht ihr Vater und ruft sie vergeblich zurĂŒck. Dies ist eine der Kindheitserinnerungen, die Arvid immer wieder heimsuchen. Fast sechs Jahre ist es her, dass Arvids Vater bei einem Schiffsbrand ums Leben kam, zusammen mit seiner Frau und den beiden jĂŒngsten Söhnen. Nur Arvid, 43, Schriftsteller, und sein Ă€lterer Bruder sind ĂŒbrig geblieben. Doch Arvid findet keinen Weg, die alte Vertrautheit mit dem Bruder wiederzuerlangen, zu sehr ist er in seiner Trauer, der Schuld des Ăberlebenden und der Erinnerung an seinen Vater befangen. Erst nach und nach lernt er, mit den ambivalenten GefĂŒhlen seinem Vater gegenĂŒber umzugehen, der Arvid immer fremd geblieben ist und in fast allem sein GegenstĂŒck war. Schicht um Schicht legt er die Geschichte seiner Familie frei und erfĂ€hrt dabei, dass auch der Vater zu etwas imstande war, das er ihm nie zugetraut hĂ€tte: Leidenschaft und tiefe Verzweiflung.
In seinem autobiografisch getönten Roman erzÀhlt Petterson eindringlich, wie ein Sohn im Kielwasser einer Katastrophe versucht, sich selbst nicht zu verlieren.