Was bedeutet es, trans zu sein? Die 22-jährige Philosophin Elizabeth Duval Ăźber Biologie und Begriffe, Geschlechtsidentität und Gender-Neuplatonismus â und die Zukunft der Linken: ein brillanter Essay, streitbar, aber nicht unversĂśhnlich.
Immer mehr Menschen identifizieren sich nicht mit dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde. Die Debatte um ein neues Selbstbestimmungsgesetz wird zunehmend heftiger gefĂźhrt â nicht zuletzt innerhalb der LGBTQ-Community wie auch in Teilen des Feminismus und der Linken. Kein Wunder, schlieĂlich handelt es sich bei der Einteilung in Frau und Mann um eine der weitreichendsten sozialen Unterscheidungsformen. Trans sprengt dieses Muster und fordert damit das Denken heraus: Was heiĂt es, sich als trans zu erfahren? Was kann trans sein â und was nicht? Verschwindet die binäre Geschlechterdifferenz?
Elizabeth Duval, selbst Transfrau und in Spanien längst eine einflussreiche Intellektuelle, stellt sich diesen Fragen mit Witz, argumentativer Sorgfalt und Sinn fĂźrs Grundsätzliche â jenseits persĂśnlicher Bekenntnisse und diskursiver Erregungsdynamiken um Transgender-Toiletten.
Abwägend, nie abwertend, schreibt Duval ßber Geschlecht als komplexes soziales System, ßber historische und heutige Phänomene der Fluidität, ßber Diskriminierung, die Grenzen der Selbstbestimmung und darßber, was nach Trans kommt.