Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Du, der Dr. Gerler hat die Anzeige nun schon zum dritten Mal in der Zeitung…!« Luise saß am großen Tisch in der Küche und blätterte in der Wochenendausgabe der regionalen Tageszeitung. »Daß sich da niemand meldet«, erwiderte Heidi. »Der Dr. Gerler hat doch eine ausgezeichnete Landpraxis. Die Leut der ganzen Gegend gehen zu ihm.« »Vielleicht ist's ja grad' das, was einem möglichen Nachfolger davon abhält, sich um seine Praxis zu bemühen.« »Wie soll ich das denn verstehen?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an. »Einmal zu viel Arbeit«, antwortete diese. »Und in der Stadt können die jungen Leut' mehr verdienen. Sie teilen sich den Nacht- und Wochenenddienst öfter und sind nur alle Schaltjahr mal dran, sich ein Wochenend' um die Patienten bemühen zu müssen.« Heidi nickte. »Das ist allerdings wahr. Der Dr. Berger war immer für alle und auch zu jederzeit da.« »So was wird's wohl heut' nimmer geben«