Die kleine Schrift von Karl Jaspers weist auf eine oft Ăźbersehene Tatsache hin: Das Bekenntnis Friedrich Nietzsches zu Jesus â und das mitten im 'Antichrist', dem 'Fluch auf das Christentum'.
Nietzsche zeichnet dabei das Bild eines Menschen, das mit der 'Vertretungssoteriologie' des Christentums nichts mehr zu tun hat. DarĂźber hinaus stellt er seine Gedanken als ein Angebot dar, das jeder Einzelne, immer wieder neu, zu prĂźfen hat.
"Wenn Nietzsche das einschneidendste philosophische Ereignis nach dem Ende des philosophischen Idealismus in Deutschland ist, so kann der Gehalt dieses Ereignisses offenbar nicht wesentlich ein Inhalt, ein Bestand, eine Wahrheit sein, die man in Besitz nehmen kĂśnnte, sondern nur die Bewegung selbst, das heiĂt ein Denken, das ganz und gar nicht abschlieĂt, sondern den Raum frei macht, keinen Boden bereitet, sondern nur ein unbekanntes ZukĂźnftiges ermĂśglicht."
Karl Jaspers