Das Desaster der Deutschen Bahn ist kein Versehen. Es gibt Täter. Sie sitzen in Berlin. In der Bundesregierung, im Bundestag. Und seit Jahren im Tower der Deutschen Bahn. Kritik an der Deutschen Bahn bleibt oft stehen bei lustigen Englischfehlern, falschen Wagenreihungen oder ausfallenden Klimaanlagen. Doch die Malaise liegt im System: Seit der Bahnreform im Jahr 1994, nach der die Bahn an die BĂśrse sollte, handeln die Bahn-Verantwortlichen, als wollten sie die Menschen zum Autofahrer erziehen. Arno Luik, einer der profiliertesten Bahn-Kritiker, Ăśffnet uns mit seinem Buch die Augen. Konkret geht es um Lobbyismus, Stuttgart 21, um HochgeschwindigkeitszĂźge, um falsche Weichenstellungen, kurz: um einen Staatskonzern, der auĂer Kontrolle geraten ist. 10 Milliarden jährlich pumpen wir Steuerzahler in die Deutsche Bahn - dafĂźr ist sie dann in 140 Ländern der Welt im Big Business tätig. Aber hierzulande ist die Bahn eine echte Zumutung: Die ZĂźge fahren immer unpĂźnktlicher, oft fahren sie gar nicht und manchmal sind sie ein Risiko fĂźr unser Leben.