Das ostthĂźringische Altenburg - einst kaiserliche Pfalz und herzogliche Residenz, vergrĂśĂert durch Plattenbausiedlungen, umgeben von Chemieindustrie, von Braunkohle- und Uranabbau, gesäumt von lieblicher Burgenlandschaft - ist der Schauplatz von Ingo Schulzes Roman. In 29 nur scheinbar `einfachen Geschichten´, in vielen kleinen Alltagsbegebenheiten offenbart sich das ZusammenstĂźrzen einer ganzen Welt, jener dramatische Bruch, der sich nach 1989 durch so viele ostdeutsche Biographien zieht.
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren. Von 1983 bis 1988 studierte er Klassische Philologie in Jena und arbeitete anschlieĂend als Dramaturg am Landestheater in Altenburg. Im Herbst 1989 verlieĂ Ingo Schulze das Theater, um als politischer Journalist zu arbeiten. 1993 lebte er fĂźr ein halbes Jahr in St. Petersburg, wo er half, ein Anzeigenblatt redaktionell aufzubauen. FĂźr sein DebĂźt `33 Augenblicke des GlĂźcks´ erhielt Ingo Schulze 1995 u. a. den FĂśrderpreis des Alfred-DĂśblin-Wettbewerbs sowie den aspekte-Literaturpreis. Der New Yorker druckte 1997 drei Erzählungen aus dem Band ab - eine Ehre, die unter den deutschsprachigen Autoren zuletzt Max Frisch zukam - und lieĂ ihn im April 1998 als einen der `Five Best European Young Novelists´ von Richard Avedon porträtieren. FĂźr seinen zweiten Erzählband `Simple Storys´ erhielt er 1998 den Berliner Literaturpreis. 2001 wurde Ingo Schulze, zu gleichen Teilen mit Thomas HĂźrlimann und Dieter Wellershoff, der Joseph-Breitenbach-Preis verliehen. In dem Briefroman `Neue Leben´, in dem er ästhetisch neue Wege geht, erwartet den Leser ein breit angelegtes Panorama des Jahres 1989 und seiner Folgen. `Neue Leben´ wurde in die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2006 gewählt. Kulturstaatsminister Bernd Neumann vergab im Juni 2006 an Ingo Schulze das Massimo-Stipendium 2007, das fĂźr einen einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom steht. Im März 2007 erhielt Schulze fĂźr seinen Erzählungsband `Handy´ den Preis der Leipziger Buchmesse. Mit `Adam und Evelyn´ stand er 2008 auf der Shortlist fĂźr den Deutschen Buchpreis. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der KĂźnste Berlin und der Deutschen Akademie fĂźr Sprache und Dichtung. Seine BĂźcher wurden in mehr als 30 Sprachen Ăźbersetzt.