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Vergrabenes Gut

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„Vergrabenes Gut" ist eine weitere ErzĂ€hlung Paul Kellers, die vom barocken LebensgefĂŒhl und der schlesischen Eigenwilligkeit seiner Heimat erzĂ€hlt. Mitten in den Bergen in einem schönen Walddorf liegt der Zeiskenhof, der grĂ¶ĂŸte Bauernhof im ganzen Umkreis. Die Zeiske waren ĂŒber Jahrhunderte hinweg tĂŒchtige Wirte, hochgeachtet und grundsolide. Aber einmal, so erzĂ€hlt man sich, kam der Teufel und sĂ€te Unkraut unter den Weizen: Der damalige Zeiskenbauer verlumpte den Hof bis auf den letzten Ziegel. Ein „guter" Freund hatte ihn zu Trunk, Spiel und allerlei Liederlichkeit verfĂŒhrt, ihm Geld auf Geld geliehen und eines Tages die Falle zugeklappt: Der Zeiskenhof war sein. Dem einzigen Sohn, dem sechzehnjĂ€hrigen Wilhelm Zeiske, schenkte der neue Besitzer noch zehn Taler und schickte ihn fort. Dem jungen Zeiske gelingt es, im Dorf als Knecht unterzukommen. Eines Tages erzĂ€hlt er dem Enkel seines Brotherrn von einer vergrabenen Kiste. Als der alte Fritz damals Krieg gefĂŒhrt habe, seien die Russen gekommen. Der damalige Zeiskenbauer hat sein ganzes Geld in GoldstĂŒcken besessen und alles vergraben – einen ganzen, bronzenen Kasten voll. Er hat aber niemanden gesagt, wo er es vergraben hat, und als die Russen kamen, wurde er totgeschlagen. 400 Morgen mĂŒsste man absuchen – fast unmöglich 
Das schlesische LebensgefĂŒhl als heitere Anekdote kongenial wiedergegeben!