Peter Zingler, der bekannte Drehbuchautor und Verfasser zahlreicher "Tatorte", hat mit seinem autobiografischen Roman "Im Tunnel" (FVA 2015) den ersten Teil seiner unglaublichen, auĂergewöhnlichen Lebensgeschichte vorgelegt und darin eindrucksvoll von "der brutalen Kunst des Ăberlebens" (FAZ) erzĂ€hlt. Turbulent, spannend, amĂŒsant und lehrreich schildert er, wie er als VierjĂ€hriger im harten Nachkriegswinter 1947 fĂŒr Tabakschmuggler anschaffte und in der TrĂŒmmerlandschaft von Köln âșfringsenâč ging. Die AnfĂ€nge seiner spĂ€teren Karriere als Berufseinbrecher: TeppichlĂ€den, Juweliere, Galerien, rund 150 geglĂŒckte EinbrĂŒche gehen auf sein Konto, aber insgesamt zwölf Jahre musste er in GefĂ€ngnissen in aller Welt verbringen.
Damit sollte nun Schluss sein. WĂ€hrend der Haft entdeckte er ein ganz anderes Talent: 1985 lieĂ er das kriminelle Milieu hinter sich und tauchte ein in die Welt des Schreibens. Doch er muss sich mit aller Kraft durchbeiĂen, um sich den Traum eines ehrlichen Lebens zu erarbeiten. Peter Zinglers Lebensroman zweiter Teil ist eine Erfolgsgeschichte voller aberwitziger WiderstĂ€nde und absurder und abenteuerlicher redaktioneller HĂŒrden. Denn wer meint, dass es in der so genannten LegalitĂ€t korrekter zuginge als im GefĂ€ngnis oder ehrlicher als unter Ganoven, sieht sich grĂŒndlich getĂ€uscht. Zingler gelingt es mit viel Witz sich seiner eigenen Lebensgeschichte zu stellen und sich vom (GefĂ€ngnis-)Tunnel auf die Himmelsleiter des spĂ€teren Grimme-PreistrĂ€gers vorzuarbeiten.