Die Tora-Trilogie
Norwegen in den 1950ern. Die heranwachsende Tora lebt mit ihrer Mutter Ingrid im Tausendheim, und "die Gefahr" ist nicht mehr bei ihnen: Stiefvater Hendrik sitzt vorerst wegen Brandstiftung im Gefängnis. Doch der Existenzkampf auf der Fischerinsel ist beinhart. Ein Sturm fegt durch die winzige Gemeinde an der KĂźste, zerstĂśrt die Boote, die groĂe Mole, ganze Häuser. Tora aber erlebt das Unwetter wie einen Befreiungsschlag: In Blitz und Donner spĂźrt sie, vielleicht zum ersten Mal, die Gewissheit, dass sie wirklich lebt. Sie gehĂśrt sich selbst! Sie ist Tora! Aber der Sturm ist zugleich eine Katastrophe. So viel wurde zerstĂśrt. So viel ist verloren. Die Gemeinschaft rĂźckt zusammen und packt an. Dann kommt der Herbst. Tora soll in der nahen Kleinstadt Breiland auf die Oberschule gehen, sie finden ein Zimmer fĂźr sie. Ein StĂźck Welt Ăśffnet sich fĂźr Tora, aber sie ist ganz allein mit den Folgen frĂźheren Missbrauchs ⌠Herbjørg Wassmo fasziniert mit eindrucksvollen, fast mystischen Naturschilderungen und nuancenreichen Bildern aus dem kargen Leben eines norwegischen Fischerdorfs. Ihre sinnliche Sprache, in der sich auch das Nonverbale bestens ausdrĂźckt, gipfelt in den Beschreibungen des Seelenzustands eines jungen Mädchens, das sich, sexuell missbraucht vom Stiefvater, mĂźhsam in ein neues, eigenes Leben zu retten versucht: herzzerreiĂend und herzerwärmend in gleichem MaĂe.