Methoden und Forschungslogik der Kommunikationswissenschaft

Empirische Forschung beginnt mit der Auswahl von UntersuchungsgegenstĂ€nden. Dabei werden frĂŒhzeitig Entscheidungen getroffen, die weder trivial noch folgenlos sind, da sie die Grundlage fĂŒr alle weiteren Erkenntnisse bilden. In der Kommunikationswissenschaft kann hĂ€ufig weder mit Vollerhebungen noch mit reinen Zufallsauswahlen gearbeitet werden, bewusste wie auch willkĂŒrliche Kriterien spielen hier eine wesentliche Rolle. Deshalb mĂŒssen Auswahlentscheidungen reflektiert getroffen und stets hinterfragt werden. Gerade die Digitalisierung der Kommunikation sowie die damit verbundenen Formen der Mediennutzung und Möglichkeiten der Datenerhebung machen es erforderlich, sich die datengenerierenden Prozesse zu vergegenwĂ€rtigen und die Konsequenzen abzuschĂ€tzen. Die BeitrĂ€ge des Bandes beschĂ€ftigen sich mit diesen Herausforderungen beim Sampling von Akteuren und Inhalten. Neben einer allgemeinen Orientierung werden jeweils Probleme und Lösungen aus konkreten kommunikationswissenschaftlichen Projekten diskutiert. Die GegenstĂ€nde reichen von Telefonbefragungen ĂŒber publizistische Stichproben bis zur Analyse von Inhalten auf Online-Plattformen. Neben der grundlegenden Vorgehensweise zur Auswahl von Individuen und Kommunikationsartefakten werden spezifische Aspekte bei der Analyse von Online-Netzwerken, ethische Herausforderungen bei Befragungen und der Einfluss von Zeit in den Blick genommen.