Die Studie zielt auf ein besseres Verständnis von Wandlungen und Grenzen religiöser Identitätskonstruktionen in interkulturellen Austauschprozessen. Dafür wird in drei evangelischen, indonesischen Kirchen je ein Themenfeld für Kontextualisierungsbemühungen untersucht: Frauenordination, christliche Kunst und Architektur, sowie traditionelle Trauer- und Begräbnisriten. Die dabei sichtbar werdenden interkulturellen, theologischen Aushandlungsprozesse werden daraufhin geprüft, welche Kriterien in den jeweiligen Argumentationszusammenhängen Anwendung fanden, um christliche Identität zu bestimmen und einzugrenzen.
Als Beitrag zur Theoriebildung interkultureller Theologie wird anhand der gewonnenen Ergebnisse unter Rückgriff auf kulturwissenschaftliche, philosophische und religionsphilosophische Konzepte nach Zuordnung von kontextuellen und universellen Wahrheitsansprüchen im theologischen Fachgespräch gefragt. Dabei wird der Begriff "Verifiation" als Ergänzung zu "Verifikation" in den Wahrheitsdiskurs eingeführt.