Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
Annika Brodersen stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite und betrachtete ihr Geschäft. Ja, es war ihr Geschäft! Und ihre Werkstatt. Seit zwei Wochen. So ganz konnte sie es noch immer nicht glauben, dass sie es wirklich geschafft hatte. Sie war Goldschmiedin und hatte unendlich lange von einem eigenen Laden geträumt. Drei Jahre war sie bei einem älteren Goldschmied angestellt gewesen. Von ihm hatte sie viel gelernt und gern mit ihm zusammengearbeitet. Aber eines Tages hatte er zu ihr gesagt: »Zieh weiter, Annika, ich kann dir nichts mehr beibringen, stell dich auf eigene Füße. Geh nach München, versuch dein Glück dort, da hast du bessere Chancen als in unserer Kleinstadt hier.« Es war ihr schwergefallen, seinem Rat zu folgen. Ein halbes Jahr lang hatte sie mit sich gerungen und erst dann den Absprung geschafft. Nun war sie aber tatsächlich in München und hatte diesen kleinen Laden gefunden, dessen Lage natürlich nicht so toll war, sonst hätte sie ihn niemals bezahlen können. Aber das winzige Appartement, in dem sie wohnte, lag praktisch um die Ecke, und sie konnte in dieser Gegend im Südwesten der Stadt alles, was sie brauchte, zu Fuß erreichen. Hier gab es unzählige kleine und größere Läden und in einem Hinterhof sogar noch ein altes Kino, das liebevoll restauriert worden war. Ihr Geschäft hatte ein kleines Hinterzimmer, das als Küche und Werkstatt diente, aber sie arbeitete lieber vorne, wo sie ab und zu auf die Straße blicken konnte. Sie brauchte Leben um sich herum, um sich wohlzufühlen. Es war keine schicke Gegend, aber die hätte zu ihr ohnehin nicht gepasst. Sie fühlte sich unter ›normalen Leuten‹, wie sie das nannte, wohl. Vermutlich würde sie zunächst mehr alte Schmuckstücke umarbeiten, als von ihr Entworfene zu verkaufen, aber das machte ihr nichts aus.