»In diesem Erstlingsroman wird eine exemplarische Geschichte aufgerollt«, so las man es damals in der SĂŒddeutsche Zeitung, nachdem Gernot Wolfgrubers Roman »Auf freiem FuĂ« erschienen war. Damit trat jemand auf den Plan, der das ErzĂ€hlen wie selbstverstĂ€ndlich beherrschte und mit einem von Erfahrung geschĂ€rften Blick eine Welt ins Auge fasste, die bis dahin (und seither) kaum je fĂŒr literatur'wĂŒrdig' erachtet wurde: die Welt der Arbeitenden, die weiterkommen wollen auf der sozialen Leiter und doch von nichts weiter entfernt sind als davon, Karrieristen zu sein. Das gilt auch ganz entschieden fĂŒr den Helden dieses Romans, der in einer Textildruckerei eine Lehre beginnt und rasch wahrnimmt, wie Arbeit und Leben immer mehr auseinanderdriften und ihn zu einem Spagat zwingen, der ihn zu Fall bringen kann. Gernot Wolfgruber bleibt diesem jungen Mann unnachsichtig, aber mit erzĂ€hlerischer LoyalitĂ€t an der Seite. »Ein Roman von seltener IntensitĂ€t: Wer denn auĂer Wolfgruber beschreibt in der deutschsprachigen Literatur psychische Zerstörungen einer umrissenen sozialen Figur mit so erlebten, ganz und gar unausgeborgten SĂ€tzen und in solcher Dichte?«(Stephan Reinhardt, WDR)
Gernot Wolfgruber, geboren 1944 in GmĂŒnd, Niederösterreich, lebt in Wien. Mehrere Romane und DrehbĂŒcher, u. a. »Herrenjahre«, 1976, »Niemandsland«, 1978, »Verlauf eines Sommers«, 1981, und »Die NĂ€he der Sonne«, 1985.