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Aus den böhmischen Ländern ins skandinavische Volksheim : Sudetendeutsche Auswanderung nach Schweden 1938–1955

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Zwischen Flucht und Arbeitsmigration: sudetendeutsche Flüchtlinge in Schweden.

Nach dem Münchner Abkommen 1938 fanden viele verfolgte sudetendeutsche Sozialdemokraten und Kommunisten Zuflucht in Skandinavien, insbesondere in Schweden. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei verloren nicht nur die meisten der Flüchtlinge ihre Option auf Rückkehr. Bis Mitte der 1950er Jahre folgten ihnen nun weitere sudetendeutsche Immigranten.

Rudolf Tempsch zeigt am Beispiel der insgesamt etwa 5.000 nach Schweden geflohenen Sudetendeutschen zum einen, wie politische Flüchtlinge während des Kriegs empfangen wurden und wie sie sich an die schwedische Gesellschaft anpassten, zum anderen aber auch, wie nach dem Krieg die ersten Arbeitsmigranten angeworben und aufgenommen wurden.

Die Aufnahme der Sudetendeutschen in Schweden stellt ein besonders erfolgreiches Beispiel für die Integration von Migranten in die Gesellschaft des skandinavischen Landes dar, das von den regierenden Sozialdemokraten in diesen Jahren im Sinne ihres Ideals eines wohlfahrtsstaatlichen "Volksheims" gestaltet wurde.