Der Architekt und Produktgestalter Ferdinand Kramer (1898–1985) wurde Leiter des Frankfurter Universitätsbauamtes und entwarf neben einem Gesamtbebauungsplan für die Universität insgesamt 23 Bauten. Dieses im Schaffen des Architekten wichtigste Werk steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit, die sich darüber hinaus mit der zentralen Frage beschäftigt, welche politische Bedeutung diesem bewußt modernen Universitätsaufbau im restaurativen Wiederaufbau zukommt.
Unter Berücksichtigung weiterer Beispiele aus dem Universitätsbau der Bundesrepublik wird dargelegt, daß man sich der Moderne – als Internationalem Stil – bediente, ohne sich dabei mit den von den modernen Architekten gerade in den 50er Jahren engagiert vorgetragenen Intentionen zu identifizieren.
Darüber hinaus wird der Hochschulbau der 50er und frühen 60er Jahre in Deutschland hier erstmals exemplarisch in die internationale Architektur- und Bedeutungsgeschichte dieser Baugattung eingeordnet. Die Geschichte der Frankfurter Universität hat die Arbeit inzwischen teilweise eingeholt. Einige Gebäude, die in der Studie behandelt werden, sollen demnächst abgerissen werden.
Diss. Marburg, 1997.