Die angeblich von der gelehrten Jungfrau Aloisia Sigea aus Toledo verfaßten und von dem Humanisten Johannes Meursius ins Lateinische übersetzten Gespräche, die indes auf den Advokaten Nicolas Chorier (1612-1692) zurückgehen und in der Tradition von Pietro Aretinos Gesprächen stehen, gelten als ein Meisterwerk der erotischen Literatur, ein Roman in Dialogform. Er ist in gewähltem Latein geschrieben und kommt ohne schmutzige Wörter aus. Die physischen und sozialen Aspekte des Liebeslebens werden in präziser Form unterhaltsam. Im Laufe der Jahrhunderte erschienen viele Ausgaben und Übersetzungen dieses Werkes, aber die Originalausgabe (um 1660) ist höchst selten - in öffentlichen Sammlungen ist kein Exemplar nachweisbar. Eine ernsthafte literaturwissenschaftliche Untersuchung ist ohne Kenntnis des Originaltextes schwierig. Daher wird die Erstausgabe hier als Faksimiledruck mit einer ausführlichen Einleitung vorgelegt.
Der Herausgeber ist Ltd. Bibliotheksdirektor und Privatdozent i.R.