Um sich ein Bild von den Problemen ihrer Gegenwart zu machen, zog es die Zeitgenossinnen und Zeitgenossen im fortgeschrittenen 20. Jahrhundert immer wieder in konkrete urbane Räume. Sie machten urbane Problemzonen wie periphere Großsiedlungen oder Barackenlager zu Experimentierfeldern für die Beobachtung von und Arbeit an gesellschaftlichen Veränderungen. Um diese Faszination geht es in der Studie von Christiane Reinecke, die darin für einen räumlich situierten, wissensbasierten Blick auf soziale Ungleichheit plädiert. Sie untersucht, wie sich in Frankreich und der Bundesrepublik der Umgang mit urbanen Problemlagen im Zeichen von urbaner Modernisierung, Dekolonisation und Deindustrialisierung wandelte. Den Abschied von der Klassengesellschaft und die ethnische Diversifizierung der westeuropäischen Gesellschaften seit den 1950er Jahren verankert sie im Nahraum Stadt und entwirft damit eine andere, urbane Erzählung sozialer Ungleichheit.
Die importierte Nation : Deutschland und die Entstehung des flämischen Nationalismus 1914 bis 1945
Jakob Müller
bookDie Ungleichheit der Städte : Urbane Problemzonen im postkolonialen Frankreich und der Bundesrepublik
Christiane Reinecke
bookVerkauftes Vaterland : Die moralische Ökonomie des Bodenmarktes im östlichen Preußen 1886–1914
Daniel Benedikt Stienen
bookDeutsche Freikorps : Sozialgeschichte und Kontinuitäten (para)militärischer Gewalt zwischen Weltkrieg, Revolution und Nationalsozialismus
Jan-Philipp Pomplun
bookKriseninduzierte Kontinuität : Soziale Sicherung und die Re-Integration Kriegsversehrter im Habsburgerreich 1880–1918
Thomas Süsler-Rohringer
bookMacht, Medien und Materialität in der Moderne : Aufsätze zur Kulturgeschichte des Sozialen im langen 20. Jahrhundert
Jakob Tanner
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