Unter den großen Erzähler des 19. Jahrhunderts ragen zwei hervor, deren Werke zum Spiegelbild einer ganzen Epoche wurde. Balzac in Frankreich und Charles Dickens in England. Dickens verstand sich als Anwalt der Benachteiligten, der Armen, der Beleidigten, Vernachlässigten. Und tatsächlich bewirkte sein Werk die Beseitigung einer Reihe sozialer Missstände, die überreichlich im viktorianischen, sich vom Agrar- zum blühenden Industriestaat wandelnden England vorhanden waren. Doch sein gesellschaftliches Engagement allein könnte seine bis heute ungebrochene Popularität nicht erklären. Es ist der Geschichtenerzähler Dickens, der Schöpfer unvergesslicher Charaktere, der Menschenfreund mit einem Humor ohnegleichen.
Charles Dickens, geboren 1812 bei Portsmouth, musste er in seiner Jugend arbeiten, nachdem sein Vater ins Schuldgefängnis gekommen war. Neben seiner Arbeit als Reporter für die Zeitung "Morning Chronicle" fertigte er Skizzen an, die in Buchform unter dem Titel "Pickwick Papes" erschienen und ihn schlagartig zu Ruhm verhalfen. Es folgten parallele Arbeiten an verschiedenen Romanen sowie verschiedene Amerikareisen (1841/42 und1868). 1870 starb Dickens im Alter von nur 58 Jahren an einem Schlaganfall.