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Ein Arzt macht reinen Tisch : Dr. Norden 93 – Arztroman

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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Sehen Sie, Herr Norden! Sie hätten sich gar nicht so aufregen müssen.« Der Neurochirurg Simon Molitor lächelte seinen jungen Kollegen Danny Norden über den Besprechungstisch hinweg gönnerhaft an. »Manchmal ist ein wenig Zurückhaltung durchaus von Vorteil.« Im Beisein von Jenny Behnisch und den anderen Kollegen sowie Oberschwester Mathilde fühlte sich Danny angesichts dieser öffentlichen Kritik sichtlich unwohl. »Ich war mir aber ziemlich sicher, dass die neurologischen Ausfälle des Patienten von einem Hirntumor herrühren«, verteidigte er sich. »Ich finde, Danny hat richtig gehandelt, dass er Herrn Maurer sofort in die Klinik überwiesen hat«, ergriff Jenny Behnisch sehr zu Simons Unwillen die Partei des jungen Arztes. »Lieber einmal genauer hingeschaut und festgestellt, dass die Erkrankung doch nicht so gravierend ist, als einmal zu lange gewartet.« Doch Dr. Molitor war nicht gewillt, die Meinung der Chefin kommentarlos anzunehmen. »Oder aber, der Kollege Norden Junior bildet sich noch etwas fort, damit er in Zukunft bei seinen Diagnosen genauer weiß, worauf er achten muss. Beispielsweise könnten Sie Ihre Promotion über die Diagnose primärer Hirntumore schreiben«, empfahl er hämisch. »Wenn alle Neurochirurgen so sind wie Sie, dann wende ich mich lieber einem anderen Fachgebiet zu.« Danny konnte diese offensichtliche Beleidigung nicht auf sich sitzen lassen. »Möchte jemand eine Praline?« Mit wachsender Sorge hatte Oberschwester Mathilde dem Schlagabtausch zugehört. An dieser Stelle beschloss sie einzugreifen und schob eine Platte mit den Süßigkeiten in die Mitte des Tisches.