Wie bereits in "Der Überläufer" thematisiert Lenz in dieser Erzählung das schwierige Verhältnis von Gehorsam und persönlicher Moral.
Ostsee, Mai 1945. Nachdem die Deutschen kapituliert haben, endet der Zweite Weltkrieg. An Board eines Minensuchers widersetzen sich Besatzungsmitglieder ihrem Kommandanten und weigern sich die nicht zielführenden und lebensgefährlichen Befehle auszuführen - mit verheerenden Folgen.
Siegfried Lenz, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur, wurde 1926 in Lyck, Ostpreußen geboren und starb 2014 in Hamburg. 1943 wurde er in den Krieg eingezogen und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung studierte er Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft an der Universität in Hamburg. Sein bekanntester Roman, der 1968 veröffentlicht und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde, ist "Deutschstunde". Für seine Werke erhielt er mehrere Auszeichnungen, unter anderem den Gerhart-Hauptmann-Preis sowie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.