"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!
Es war spät am Abend, als der Reiter von Süden her in die Stadt einritt.
Der Mann war hochgewachsen, breitschultrig und trug ein graues Kattunhemd zu seiner engen schwarzen Leinenhose. Den breitrandigen Hut hatte er tief in die Stirn gezogen. Um die Hüften trug er einen schwarzen büffelledernen Waffengurt, der in den Halftern über den Oberschenkeln je einen schweren fünfundvierziger Revolver hielt.
Das Gesicht des Reiters war in der Dunkelheit kaum zu erkennen. Hätte man es im Tageslicht betrachten können, so würde man in ein sehr markant geschnittenes Männergesicht gesehen haben, das von Wind und Sonne tief gebräunt war und von einem dunkelblauen Augenpaar beherrscht wurde.
Blauschwarzes dichtes Haar blickte unter der Krempe des Hutes hervor. Der Mund war energisch, gutgeformt die Nase, und über den mit langen Wimpern besetzten Augen lagen hochgeschwungene Brauenbögen.
Es war das Gesicht des Marshals Wyatt Earp!
Der Missourier hatte einen weiten Ritt hinter sich. Fünfundsechzig Meilen waren es von Lamesa herauf nach Lubbock. Und ein weniger guter Reiter hätte für die staubige Strecke durch die Sonnenglut des texanischen Sandes sicher die doppelte Zeit benötigt.
Wyatt führte seinen hochbeinigen edlen Falbhengst auf das noch offenstehende Tor eines Mietstalles zu, wo ihm eine hagere gebeugte Frau entgegenkam, die eben schließen wollte.
»Kann ich das Pferd für die Nacht bei Ihnen unterstellen, Madam?« fragte der Marshal, nachdem er gegrüßt hatte.
Die Frau suchte in dem diffusen Lichtschein, der von einer Stallaterne aus dem Schuppeneingang kam, sein Gesicht zu erkennen, und schüttelte dann den Kopf.
»Nein, das geht nicht«, versetzte sie unfreundlich. »Unsere Boxen sind alle besetzt.«
»Keinen