Grillparzers Meisterwerk wurde aufgrund gewisser politischer Inhalte und Parallelen zu Napoleon beinahe verboten.
Ottokar, König von Böhmen, trennt sich von seiner Frau Margarethe, die ihm keinen Erben schenken kann. Er heiratet aus machtpolitischen Gründen Kunigunde, die Enkelin des Königs von Ungarn. Nachdem er die Kaiserkrone erlangt, wird sie ihm durch sein stures Verhalten zusammen mit einigen Ländereien kurz darauf wieder entzogen. Von da an überschlagen sich die Ereignisse und Ottokar wird klar, welchen Preis er für seinen Hochmut zahlen muss.
Franz Seraphicus Grillparzer war ein österreichischer Schriftsteller, der 1791 in Wien geboren wurde und dort 1872 starb. Nach seinem Jurastudium an der Universität Wien, das er trotz der ärmlichen Verhältnisse, aus denen er stammte, aufnehmen konnte, übte er zahlreiche Berufe aus. Aufgrund seiner konservativen Haltung und traditionellen Wertvorstellungen, welche sich auch in seinem Werk widerspiegeln, lässt sich dieses der literarischen Epoche des Biedermeier zuordnen. Historische Ereignisse seiner Zeit, wie das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) und die Besetzung Wiens durch Napoleon (1809) beeinflussten auch sein literarisches Schaffen. Grillparzer erhielt mehrere Ehrungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Das goldene Vlies" sowie „Ein treuer Diener seines Herrn".