Die erste kritische Biographie des frühen Judaisten Leopold Zunz - und zugleich eine bemerkenswerte Geschichte moderner jüdischer Wissenschaft im 19. Jahrhundert
Im Jahr 1818 leitete Leopold Zunz mit einem einzigen Aufsatz die Hinwendung des modernen Judentums zur Geschichte ein. Trotz ständiger Rückschläge arbeitete er mehr als fünf Jahrzehnte lang beharrlich an einem Werk, das Generationen von Juden an deutschen Universitäten inspirieren und das Verständnis des Judentums für immer verändern sollte. Als er 1886 starb, hatten seine Vision und seine Arbeit eine intellektuelle Bewegung hervorgebracht, die auch in anderen Zentren des jüdischen Lebens ihre Wirkung entfaltete.
Dabei war Zunz bestenfalls ein Teilzeitgelehrter, oft auf der Suche nach einer Beschäftigung, die ihm Raum für die Forschung ließ. Neben seiner bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeit engagierte er sich für die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Juden in Deutschland und war in der demokratischen Bewegung während der 1848er Revolution aktiv.
Zunz witzelte einmal, dass »diejenigen, die meine Bücher gelesen haben, mich noch lange nicht kennen«. Sein Vermächtnis, bestehend aus vielen Notizen, Briefen und Dokumenten, wurde zur Schatztruhe für den angesehenen Gelehrten für deutsch-jüdische Kultur Ismar Schorsch, um diese erste vollständige Biographie eines bemerkenswerten Mannes zu schreiben.