Die Männer in Noras leben haben sie immer wie ein unmündiges Kind behandelt. Erst ihr Vater, dann ihr depressiver Ehemann. Und Nora hat sich angepasst. Angeregt und herausgefordert haben sie nur die Frauen – intellektuell und sexuell. Nora führt eine Art Doppelleben zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen fügsamer Ehefrau und selbstständig denkendem Individuum.
Obwohl er sich nach der Geburt des ersten Kindes von ihr zurückzieht, hält Nora an der Liebe zu ihrem Mann fest. Eine teure Kur in Italien könnte ihm helfen. Nora fälscht die Unterschrift ihres Vaters, um einen Kredit aufzunehmen. Aber je mehr ihr Mann sich in Italien erholt, desto mehr Macht erlangt er über Nora, und desto leerer fühlt sie sich.
Basierend auf Henrik Ibsens Meisterwerk „Nora oder Ein Puppenheim", das bei seiner deutschen Erstaufführung für Empörung sorgte und heute zu den Klassikern gehört, erzählt Merete Pryds Helle die packende Geschichte von Nora, Henrik Ibsens legendärer Frauenfigur, neu.
Merete Pryds Helle ist eine vielfach ausgezeichnete dänische Autorin. Für ihren Roman „Folkets skønhed" erhielt sie 2016 den Politiken-Literaturpreis und die Auszeichnung „Der goldene Lorbeer".