Deutschland, 1941. Auf einem Fliegerhorst in Brandenburg geht Alfredo Guzman seiner Arbeit nach - als GynĂ€kologe im Dienst des FĂŒhrers. Wie es dazu gekommen ist, erstaunt ihn, sobald er darĂŒber nachdenkt. Eines Tages wird hoher Besuch erwartet: Fliegerheld Ernst Udet hat sich angesagt. Auf dem Empfang zu seinen Ehren bringt sich Guzman in Turbulenzen, die ihn zur Flucht zwingen, gleich am nĂ€chsten Morgen. Nur: wohin? Ăberraschenderweise hilft ihm Udet, nach Venezuela zu entkommen, von wo Guzmans Vater stammte. So wird die Flucht vor dem Deutschen Reich zugleich zur Suche nach einer Vergangenheit, die hinter dem Schleier von Familienlegenden liegt.
Es stellen sich dem Ich-ErzĂ€hler, der von seinem Vater und dessen Vater erzĂ€hlt, entscheidende Fragen: Was tun in einer Zeit, die Haltung verlangt, wenn man wenig hat, dafĂŒr aber Sehnsucht und die Begabung, ganz im Augenblick aufzugehen? Was geschieht, wenn man sich der Welt nicht mit Prinzipien nĂ€hert, sondern sich einfach ĂŒberwĂ€ltigen, davontreiben lĂ€sst? Die Reise, auf die Jochen Jung seinen Protagonisten in einer kĂŒhnen Mischung aus Dichtung und Wahrheit schickt, ist voller ĂŒberraschender Wendungen (und Einsichten), sie fĂŒhrt um die halbe Welt - und mitten ins Zentrum der eigenen Existenz.