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Was Sie schon immer über Jazz wissen wollten, Folge 1 : New Orleans und die Wurzeln des Jazz

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Jazz – für viele ein Zauberwort, für manche vielleicht eine Drohung. Ein vielfach missbrauchtes Wort, nicht nur in unseren Tagen. Ein Sammelbegriff, unter dem man sich sehr Verschiedenes vorstellen kann: rhythmische Tanzmusik, wilde Klänge aus den schwarzen Ghettos amerikanischer Großstädte, fröhlichen Sound an einem warmen Sommerabend, coole Atmosphäre an der Bar zu später Stunde, laszive Begleitmusik zu schwüler Erotik, ausgeflippten Sound für schräge Typen, aber auch hochkonzentrierte Kammermusik für intellektuelle Ansprüche. Wie viel auch immer darüber diskutiert werden kann – die Jazzfans werden sich nie darüber einig sein, wo der Jazz anfängt und wo er aufhört. In einem Punkt herrscht aber – fast – Einigkeit. Wenn man das breit aufgefächerte Spektrum der Jazzmusik auf die ersten Anfänge, auf die Wurzeln zu fokussieren versucht, so treffen sich die unterschiedlichsten Ansichten an einem geografischen Punkt, in New Orleans, der Crescent City an der Krümmung des Mississippi, knapp bevor sich dieser in den Fluten des Golfs von Mexiko verliert. Eine geografische Lage, die der Stadt durch die Launen der Natur in neuester Zeit zum Verhängnis geworden ist, die ihr aber vor etwas mehr als einem Jahrhundert zur Geburt eines Musikstils verholfen hat, der sich von ihr aus über weite Teile der USA, dann über Europa und inzwischen über die ganze Welt verbreitet hat. Wenn es einen Terminus "Weltmusik" gibt, dann verdient sich ihn der Jazz, denn er liefert den Musikern fast aller Kulturländer eine gemeinsame musikalische Sprache, in der man sich spontan verständigen kann.