Um/Welt

"Menschliche Verhaltensmuster, soziale Regeln und gesellschaftliche Strukturen, die wir als universell hinnehmen, sind dies nicht. Und ja, manche von ihnen können wir Ă€ndern." Es kursieren eine ganze Menge Annahmen und Überzeugungen darĂŒber, was den Menschen ausmacht. Wir wollen immer mehr, als wir haben. Wir sind eine gewalttĂ€tige Spezies. Wir sind getrieben und haben niemals genug Zeit. Hinter diesen GlaubenssĂ€tzen lauert die Idee von der "Natur des Menschen". Die Kulturanthropologin Bettina Ludwig stellt mit ihren Forschungen unser Welt- und Menschenbild auf den Kopf. Sie nimmt uns mit zu JĂ€ger-Sammler*innen-Gesellschaften, in denen Zeit, Besitz und Hierarchien anders funktionieren, als wir es gewohnt sind. Sie erklĂ€rt, warum Spurenlesen die Urform der Wissenschaft ist und zeigt schlĂŒssig auf, dass Menschen vor allem kulturell bedingt handeln, und nicht, "weil sie eben so sind". Aus dem Blick zurĂŒck entwickelt Ludwig eine Vision fĂŒr eine Gemeinschaft, in der DiversitĂ€t der Normalfall ist, und bricht damit eine Lanze fĂŒr Optimismus und eine gute Portion Realismus.