Der zuerst unter dem Titel âDer Geldkomplex" erschienene humoristische Briefroman ist der letzte vollendete Roman der âSchwabinger GrĂ€fin", die hier recht unverstellt ihre eigene stĂ€ndige Geldnot thematisiert. Die Ich-ErzĂ€hlerin diagnostiziert bei sich selbst (frei nach âProfessor Freud in Wien") einen âGeldkomplex" und begibt sich, um besagten Komplex zu heilen, in ein teueres Sanatorium, wo sie die Bekanntschaft allerlei umtriebiger und spleeniger Existenzen macht. Aber kann sie dort auch ihren Komplex ablegen? Oder lĂ€sst sich ein solcher Geldkomplex womöglich eben auch nur mit Geld heilen? Ein hintergrĂŒndig-amĂŒsanter Roman von einer ungewöhnlichen Frau.
AUTORENPORTRĂT
Fanny (Franziska) GrĂ€fin zu Reventlow (1871â1918) war eine deutsche Schriftstellerin. Die Tochter des preuĂischen Landrats Ludwig Graf zu Reventlow wurde im Familienschloss in Husum sowie in einem MĂ€dchenpensionat in ThĂŒringen zur âhöheren Tochter" erzogen. Nachdem sie 1887 wegen âWiderspenstigkeit" des Internats verwiesen und sich 1893 auf Lebenszeit mit ihrer Familie ĂŒberworfen hatte, zog sie nach MĂŒnchen, wo sie in Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen lebte und sich und ihren unehelichen Sohn mit LiteraturĂŒbersetzungen sowie allerlei Gelegenheitsjobs ĂŒber Wasser hielt. Um die Jahrhundertwende bildete die âSkandalgrĂ€fin" eine zentrale Figur der Schwabinger Boheme, der sie mit ihrem SchlĂŒsselroman Herrn Dames Aufzeichnungen (1913) ein Denkmal setzte. 1910 ĂŒbersiedelte sie in die Aussteigerkolonie auf dem Monte VeritĂ bei Ascona im Tessin. 1918 starb sie an den Folgen eines Fahrradsturzes in einem Krankenhaus in Locarno.