"Ein Tag Honig, ein Tag Zwiebeln" lautet ein arabisches Sprichwort, und diese Lebensphilosophie schimmert durch alle Geschichten, die Karim El-Gawhary in diesem Buch erzählt. Inmitten von Krieg und Krisen versuchen die Menschen, ein ganz normales Leben zu fßhren.
Viel AmĂźsantes ist dabei: Wie steuert man schweiĂgebadet einen Neuwagen durch Kairo? Wie Ăźbt man Gelassenheit angesichts der kafkaesken Arabesken aus 7000 Jahren ägyptischer BĂźrokratie?
Der Kampf ums tägliche Ăberleben: Sana', die "Scheichin der Gasse", streitet auf eigene Faust fĂźr Gerechtigkeit in einem Kairoer Slumviertel. Abu Aschraf verdient als Metallarbeiter 40 Euro im Monat: Wie soll er zu Schulanfang seine Kinder einkleiden?
Auch ungewÜhnliche Berichte aus den Kriegsgebieten enthält dieses Buch: Ein Besuch bei der Antiquitätenhändlerin Madame Pio weckt Erinnerungen an das alte, mondäne Bagdad. Und während im Sßdlibanon israelische Bomben fallen, kehren die Menschen in Beirut an die Uferpromenade zurßck und rauchen ihre Wasserpfeifen.
So entsteht eine bunte arabische Alltagscollage, die uns unsere unmittelbaren und doch so fernen Nachbarn ein wenig näher bringt.