DDR-Geschichte findet sich inzwischen in allen Lehrplänen. Innerhalb eines knappen Zeitrahmens liegt der Schwerpunkt dabei in der Regel auf der politischen Geschichte des SED-Staates und seiner diktatorischen Ausprägung. Bei SchĂźlerinnen und SchĂźlern erzeugt dies einen kognitiven Konflikt, wenn Ăźber Familie, Zeitzeugen oder Geschichtskultur andersartige Alltagserinnerungen in den Unterricht gelangen. Geschichtsunterricht kann dies aufgreifen und zeigen, dass die politisch-diktatorische Seite und die weniger eindeutige Alltagsgeschichte sich gegenseitig nicht ausschlieĂen. Der didaktische Gewinn liegt dabei auch in einer differenzierteren Sicht auf moderne Diktaturen, deren Macht Ăźber die Gesellschaft immer begrenzt ist und die sich deshalb um die Loyalität der Menschen bemĂźhen mĂźssen.
Das vorliegende Heft ermĂśglicht mit zahlreichen Materialien einen Einblick in verschiedene, fĂźr SchĂźlerinnen und SchĂźler relevante Aspekte des DDR-Alltags, dessen politische Bedingungen dabei zugleich in den Blick geraten. Das Heft kann in Zeitnot punktuell eingesetzt oder als Einheit unterrichtet werden.