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an den hunden erkennst du die zeiten : gedichte

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"uns nannten sie auch mal zukunft".

Das Leben wĂŒtet in uns. Pausenlos und atemlos macht der Lauf der Dinge, was er eben macht: Er lĂ€uft. Und wir? Eilen, schnauben, jagen hinterher. Dichten uns Geschichten an. Aber hat die Zukunft ĂŒberhaupt ein Wort ĂŒber uns zu verlieren? Wo die Zeitachse rechts immer kĂŒrzer wird, stĂŒrzt sich die Vergangenheit auf uns mit Gebell. Erinnerungsströme ergießen sich, und was wir im Laufe des Daseins sammeln, drĂŒckt uns irgendwann im Schuh. Da bleibt doch nur: entwurzeln! Leinen los und hinaus! An FlĂŒsse, auf offene See: Dort hat man nichts verloren und ist doch viel zu finden. Überhaupt: Was sich da im Wasser spiegelt und was uns selbst zu schĂ€umenden Wellen werden lĂ€sst! Gehen, gehen, gehen, um aus sich herausgeworfen zu werden. Aber du ahnst es: Wohin auch immer du dich verabschiedest in vermeintlicher Freude, du lĂ€ufst in Spurrinnen.

Der Dichter kommt uns auf die Schliche.

Von Fußstapfen und Hundeleben, Spinnenblut und Frömmigkeit, faulem Zauber und Odysseen, von der Sehnsucht nach und der Furcht vor sprachlosen Momenten: Christoph W. Bauer setzt zu Zeit- und RaumsprĂŒngen an, wittert und nimmt FĂ€hrte auf, sucht das Weite und die Zerstreuung. Macht sich ein Bild, liest in den Geschichten, die auf der Straße liegen, und findet mit SĂ€tzen Schlupflöcher aus der Enge. Genussvoll gibt er sich den WidersprĂŒchen hin. EnthĂŒllt das alles mit Worten, trĂ€gt es mit Humor und fasst es in widerstĂ€ndige und schelmische Verse.