"Angela Borgia" ist die letzte von mehreren historischen Novellen von Conrad Ferdinand Meyer. Der aus Zürich stammende Dichter nahm sich für diese erstmals 1891 veröffentlichte Novelle die historischen Figuren der italienischen Fürstin Lucrezia Borgia, der mit ihr verwandten Angela und deren Verehrer Don Giulio zum Vorbild. Der Autor führt den Leser in diesem Prosastück zurück in die Zeit der Renaissance, an den italienischen Fürstenhof von Ferrara. Dort entwickelt sich die Liebesgeschichte zwischen der gesitteten, frommen Angela Borgia und dem lasterhaften Don Giulio. Ihre Zuneigung zueinander wird bald auf eine harte Probe gestellt, denn Don Giulio ist nicht der Einzige am Hof, der sich Angela zur Zukünftigen auserkoren hat. So geraten die beiden Verliebten in ein Netz aus Intrigen und Neid. Conrad Ferdinand Meyer gilt auch heute noch als einer der bedeutendsten Schweizer Lyriker und Erzähler des 19. Jahrhunderts, die in deutscher Sprache schrieben. Seine Erzählung "Angela Borgia" ist das letzte Stück, das er vor seinem Tod 1898 verfasste.