Der wissenschaftliche Zugriff auf das früharchaische Griechenland (ca. 750–650 v. Chr.) ist trotz des stetigen Zuwachses an archäologischem Material noch immer in hohem Maße durch das weitgehende Fehlen einer schriftlichen Überlieferung – beziehungsweise den schwierigen interpretatorischen Zugang zu den erhaltenen Texten – begrenzt. Daher werden selbst die grundlegenden gesellschaftlichen Strukturen früharchaischer Siedlungsgemeinschaften in der Forschung nach wie vor kontrovers diskutiert. Aus einem systematischen Vergleich mit der isländischen Freistaatzeit (ca. 930–1262 n. Chr.) formuliert das Buch ein empirisch fundiertes Modell gesellschaftlicher Organisation und Entwicklung, das es erlaubt, bestehende Annahmen zu überprüfen und neue Aspekte in die Fachdiskussion einzubringen. Trotz erheblicher methodischer Probleme im Umgang mit dem isländischen Quellenmaterial sind die Anfänge keiner anderen Gesellschaft der europäischen Vormoderne in vergleichbarer Weise dokumentiert.
Als Odysseus staunte : Die griechische Sicht des Fremden und das ethnographische Vergleichen von Homer bis Herodot
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