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Der Hexenhammer (Band 1-3)

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Der Hexenhammer ist ein Werk zur Legitimation der Hexenverfolgung, das der Dominikaner Heinrich Kramer nach heutigem Forschungsstand im Jahre 1486 veröffentlichte. Kramer sammelt weit verbreitete Ansichten ĂŒber die Hexen und Zauberer. Im Hexenhammer werden die bestehenden Vorurteile ĂŒbersichtlich prĂ€sentiert und mit scholastischer Argumentation begrĂŒndet. Durch klare Regeln wird eine systematische Verfolgung und Vernichtung der vermeintlichen Hexen gefordert. Um seine Aussagen zu rechtfertigen, stellte Kramer seinem Werk die von ihm selbst verfasste und von Papst Innozenz VIII. 1484 unterzeichnete apostolische Bulle Summis desiderantes affectibus voran. Zu Lebzeiten Kramers gab es Hunderte von Hinrichtungen. Der Hexenhammer fand in der Folge auch in Amerika Verbreitung, wobei die Hexenprozesse in Salem die bekanntesten sind. Im ersten Teil wird definiert, was unter einer Hexe zu verstehen sei. Gelegentlich ist zwar von mĂ€nnlichen Zauberern die Rede, doch wird hauptsĂ€chlich auf das weibliche Geschlecht Bezug genommen. Frauen seien fĂŒr die schwarze Magie anfĂ€lliger als MĂ€nner. Sie seien schon bei der Schöpfung benachteiligt gewesen, weil Gott Eva aus Adams Rippe schuf. Außerdem werden den Frauen, die als "Feind der Freundschaft, eine unausweichliche Strafe, ein notwendiges Übel, eine natĂŒrliche Versuchung, eine begehrenswerte Katastrophe, eine hĂ€usliche Gefahr, ein erfreulicher Schaden, ein Übel der Natur" bezeichnet werden, Defizite im Glauben vorgeworfen. Dies begrĂŒndet der Hexenhammer mit einer eigenwilligen Etymologie des lateinischen Wortes femina, das aus lateinisch fides "Glauben" und minus "weniger" abgeleitet wird. Den Frauen wird sexuelle UnersĂ€ttlichkeit unterstellt. Deshalb hĂ€tten sie auch intimen Kontakt mit speziellen DĂ€monen. Der Teufelspakt bilde zusammen mit der schlechten Veranlagung der Frauen und der göttlichen Zulassung die Grundlage fĂŒr das gefĂŒrchtete PhĂ€nomen der Hexe. Die MĂ€nner fielen dem Zauber der Frauen zum Opfer.