Alfred Brendel und Peter Gülke pflegen die Kunst des Interpretierens auf einzigartige Weise: Brendel als weltberühmter Pianist, der auch Bücher über Musik publiziert, Peter Gülke als mehrfach für seine Sprach-Kunst des Interpretierens ausgezeichneter Autor, der auch Dirigent ist.
In diesem Buch denken Alfred Brendel und Peter Gülke in einem faszinierenden Ideen- und Erfahrungsaustausch über die Praxis des Interpretierens nach. Einerseits geschieht dies ganz konkret bezogen auf Schuberts und Beethovens Musik. Andererseits diskutieren sie über Grundsätzliches wie die Frage nach dem Verhältnis von Texttreue und Interpretation und den Möglichkeiten, sinnvoll über Musik zu sprechen, das heißt: sie sprachlich zu interpretieren.
Die Gespräche bieten höchst individuelle, erfahrungsgesättigte Erkenntnisse unter anderem über diese Themen:
- Was geschieht eigentlich in der musikalischen Interpretation?
- Kann Texttreue zu Musikblindheit führen?
- Welche Freiheit haben Musiker beim Aufführen von Schuberts und Beethovens Musik?
- Über das Verhältnis von Komponist und Interpret
- Jenseits von Form und Struktur: Reden über Musik als Sprechen über Charakter, Atmosphäre, Seelenlage, Ideen eines Stücks
- Zwischen Bewunderung und Abgrenzung: Wie hat sich Schubert im Verhältnis zu Beethoven definiert?
- Wie können wir das Neue, Schockierende, Unerhörte in Schuberts Musik wieder wahrnehmen?
- Neue Perspektiven auf Schubert und Beethoven jenseits von Zerrbildern und Klischees
- Über das inspirierende, aber auch belastende Verhältnis der beiden Genies zueinander
Das Buch basiert auf Gesprächen, die Alfred Brendel und Peter Gülke bei der Schubertiade in Schwarzenberg geführt haben.