Als der Berliner Dramatiker Heiner Müller 1993 mit seinem Gedicht "Mommsens Block" an die Öffentlichkeit trat, rührte er an ein wissenschaftshistorisches Rätsel, das durch den zeitgeschichtlichen Umbruch in Deutschland und Osteuropa reaktiviert wurde: Warum hat der Historiker und Jurist Theodor Mommsen, der 1901 den Literaturnobelpreis für seine "Römische Geschichte" erhielt, den entsprechenden Band über die Kaiserzeit nie geschrieben? Die auf einer Podiumsdiskussion am Berliner Ensemble basierende Veröffentlichung geht mit verschiedenen Ansätzen der Frage nach, inwieweit Literatur und Geschichte in der Beschreibung von Macht als System an ihre Grenzen geraten.
Mit Beiträgen von: Wolfgang Ernst, Heiner Müller, Eberhard Lämmert, Gustav Seibt, Bernhard Siegert, Cornelia Vismann. An der Diskussion nahmen außerdem Alexander Demandt, Barbara Demandt-Haarberg und Friedrich A. Kittler teil.