Es ist nur halb Fiktion, was Morton Rhue alias Todd Strasser da auf uns zurollen lässt,
das beschriebene Experiment hat es tatsächlich gegeben, und zwar an einer kalifornischen High School ein paar Jahre frĂźher. Die SchĂźler sollen begreifen, wie ein totalitäres System entstehen kann, in Sonderheit das deutsche. Und deshalb musste der amerikanische Roman auch ein wenig an die hiesigen Verhältnisse angepasst werden, bevor ein ergreifender Streifen daraus werden konnte. Die Vorarbeiten dafĂźr sind Hans-Georg Noack zu verdanken, der damit einen ofiziellen Jugendbuchpreis fĂźr sich einheimsen konnte. Es ist doch so, dass junge Leute oft wenig Interesse dafĂźr aufbringen kĂśnnen, was ihren GroĂeltern geschah. Und deswegen ergreift es sie umso mehr, als ihnen klar wird, dass ihnen selbst Ăhnliches widerfahren kĂśnnte. Der Schulraum wird zur BĂźhne einer dramatischen Entwicklung, nachdem das Material der Schulbildstelle als wenig hilfreich angesehen worden ist. Der engagierte Lehrer greift daraufhin zum Kreidestift und stellt an der Tafel eine provokante Frage in den Raum. Ist es tatsächlich so, dass antrainierte Disziplin zur MachtĂźbernahme fĂźhren muss? Man glaubt es kaum, doch dann wird die Wirksamkeit eines einfachen Prinzips zunächst im Kleinen anschaulich vorexerziert.