In der schriftlich fixierten Sprachanwendung ist Albert Ehrenstein den meisten zeitgenössischen Autoren um Lichtjahre voraus, dennoch ist er bis heute nahezu unbekannt. Gepaart mit herrlicher Situationskomik und einem großartigen Verständnis für Menschen und Gesellschaftsstrukturen entsteht so eine bemerkenswerte Prosa, welche ihren poetischen Glanz auf diesem Hörbuch in Form der folgenden Erzählungen erstrahlen lässt: "Der Tod Homers" lässt erkennen, dass Informationen auf unterschiedliche Art und Weise aufgearbeitet und vermittelt werden können. Auf "Der Knecht seines Schicksals" und "Ausflug" lässt Ehrenstein den Rausch des Wortes fließen... "Der Dritte" erzählt von der Eifersucht eines Mannes auf seinen Sohn im Säuglingsalter. "Wodianer" charakterisiert virtuos einen typischen Wiener Durchschnittsverrückten. "Der Herr Leimbiegler" beleuchtet die Innenwelt eines Wiener Berufspatrioten. "Der Dichter und die Tänzerin" ist die Gestaltung einer ungemein phantasiereichen Geisteswelt durch die Augen eines Sanatoriumspatienten, innerhalb derer all die theoretischen Möglichkeiten, die sich im tatsächlichen Leben ereignen könnten, durchgespielt werden. "Zweifel" beschreibt das Bitten eines 12jährigen Jungen um das Erscheinen irgendeines religiösen Personen-Reliktes in seinen Träumen, doch niemand kommt... "Tod" verewigt den brillanten und hochphilosophischen Dialog zwischen einem objektiven und dessen subjektiven Ich im Gewand eines emotionalen, witzigen und kühnen Monologs.