An NATO und Warschauer Pakt erinnert die Konstellation zwischen Attischem Seebund und Peloponnesischem Bund: Hier eine Organisation demokratischer Staaten, die sich über ein Meer spannt, dort eine Allianz autokratischer Staaten, die weitgehend einen Block auf dem Land bildet. Beide Vereinigungen werden von einer einzelnen Supermacht dominiert, die ihr politisches System überall durchsetzen will – auch mit robusten Methoden. Die Konfrontation endet zum Glück anders: Nach dem modernen Kalten Krieg triumphierten die Demokratien. Nach dem prekären Nikias-Frieden und der folgenden Schlussphase des Peloponnesischen Kriegs hingegen siegte Sparta 404 v. Chr. über Athen. Und damit die Autokratie über die Demokratie. Es dauerte dann weit mehr als 2000 Jahre, bis sich die USA herausbildeten, sich in Westeuropa der Parlamentarismus durchsetzte – und »wieder demokratisch organisierte mächtige Staaten als Akteure die Weltpolitik bewegten«, wie der Düsseldorfer Geschichtsprofessor Bruno Bleckmann in seinem Essay schreibt. Doch die Geschichte ist nie zu Ende: 403 v. Chr. erhebt die Demokratie in Athen noch einmal ihr Haupt und besteht weitere 81 Jahre fort. Umgekehrt endete die Autokratie in Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 auch nur vorübergehend – und ist heute aggressiver denn je.
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