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In ihren Augen

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Denn an diesem nĂ€chsten Morgen stand etwas ganz Seltsames bevor. Seine Frau hatte ihm geschrieben. Die Frau, mit der er nun schon seit undenklichen Zeiten in Scheidung lag, mit der er einen hartnĂ€ckigen, mit allen bösartigen Mitteln betriebenen Prozeß fĂŒhrte. Einen flehenden, verzweifelnden Brief hatte ihm Gerda nun, ganz ĂŒberraschend, geschrieben und ihn beschworen, ihr eine Unterredung zu gewĂ€hren. Sie wollte von Berlin, wo sie bei ihren Eltern wohnte, herĂŒberkommen, um ihn zu sprechen. Es paßte gerade mit seiner Regensburger Reise zusammen, und so hatte er sich fĂŒr den nĂ€chsten Morgen in Regensburg am Berliner Schnellzug mit ihr verabredet. Sie hatte gebeten, diese Begegnung streng geheim zu halten. Er ahnte nicht, was sie zu diesem Entschluß getrieben haben mochte. Irgend etwas Wichtiges mußte in dem »feindlichen« Lager vorgegangen sein. Vielleicht löste sich nun manches RĂ€tsel auf, das ihn seit Jahren beschĂ€ftigte. Ein wenig fĂŒhlte er – er ward dessen mit einem LĂ€cheln inne – die Spannung wie vor dem Zusammentreffen mit einer Geliebten ...