Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Munter stürmte der sechsjährige Julian in das Wartezimmer und schaute sich um. Die wartenden Patienten, die sich die Zeit mit dem Lesen von Illustrierten vertrieben, blickten auf und lächelten dem kleinen Jungen zu. Jeder kannte den Enkelsohn des Arztes, und alle mochten den aufgeweckten Jungen, der ein schweres Schicksal hinter sich hatte. Vor drei Jahren war Julians Mutter bei einem unverschuldeten Autounfall ums Leben gekommen. Seitdem lebte der Kleine mit seinem Vater in der großzügigen alten Villa der Großeltern, in deren Anbau sich die moderne Arztpraxis befand. Dies Praxis wurde von Doktor Jochen Winkler, Julians Großvater, geführt. Der Vater des Sechsjährigen, Doktor Gerrit Winkler, arbeitete zur Zeit als Assistenzarzt in einer nahegelegenen Klinik und sollte die Praxis in absehbarer Zeit übernehmen. »Wollen Sie alle noch zu meinem Opa?« erkundigte Julian sich mit fragenden Blicken auf die Patienten. »Ja, ich denke schon, daß jeder von uns deswegen hier sitzt«, erwiderte ein älterer Mann. »Es gibt eben viele kranke Leute und nur wenige Ärzte, die so gut sind wie dein Opa. Zu ihm kommen alle gern.« »Ui, dann wird es heute bestimmt wieder spät, bis Opa endlich nach Hause kommen kann«, meinte Julian seufzend und warf einen Blick auf eine junge Frau, die er bisher noch nie gesehen hatte. Die Gesichter der meisten Patienten waren ihm geläufig, aber diese Frau kannte er nicht. »Sie sind zum ersten Mal hier. Hab' ich recht? Ich würde Sie bestimmt kennen, wenn Sie schon öfter bei meinem Opa gewesen wären.« Die junge Frau legte die Zeitung beiseite.