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Jetzt

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"Jetzt" ist ein Interventionstext. Er hat sich aufgedrängt, da die wesentlichen Vorhersagen des Unsichtbaren Komitees nun eingetreten sind – deutlicher Abscheu vor der Polizei, Ernüchterung angesichts ermüdender Parlamentsdebatten, Blockade als zentrales Mittel, Wiederkehr der Idee der Commune, Widerstand, der von Radikalen auf das Bürgertum überspringt, die Weigerung, sich regieren zu lassen.

"Jetzt" ist am Anfang eines Jahres erschienen, in dem es fßr die Macht darum ging, unter dem Vorwand eines Präsidentschaftswahlkampfes all das wieder in das marode Gerßst der klassischen Politik zurßckzupressen, was diese bereits jetzt ßbersteigt, sich ihr entzieht, ihrer ßberdrßssig ist.

Die massiven Protestbewegungen in Frankreich des Jahres 2016 sind Zeugnis eines politischen Konflikts, der in seiner Bedeutung dem Mai '68 in nichts nachsteht.

"Jetzt" entwirft einen alternativen Weg zur verordneten stickigen Atmosphäre, plädiert fßr ein anderes Modell als die Wahlen: fßr die Absetzung der Macht. Fßr neue Lebensformen und nicht fßr neue Verfassungen; fßr Verweigerung und Stille statt lärmender Proklamationen. Es wird keinen Umsturz der bestehenden Ordnung geben ohne das Bekenntnis zu einem wßnschenswerten Leben. Die zerstÜrerische Kraft des revolutionären Prozesses kann nichts ausrichten ohne jene Ladung stiller Positivität, die jeder glßcklichen Existenz innewohnt.