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Kirche, Kult und Krise : Christentum im neueren Film

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In Kino und Serienproduktionen werden Religion und Kirche in jĂŒngster Zeit erstaunlich oft zum Thema. Ob römisch-katholisch, reformiert, lutherisch oder orthodox: Glaubende MĂ€nner und Frauen, AmtstrĂ€ger und Laien sind Anlass filmtheologischer und medienreflexiver Fragen nach GrĂŒnden und Kontexten. Offenbar stellen sich Filmschaffende den Fragen nach Kirche, Kult und Krise gerade im aktuell rasanten Wandel von Religion und Gesellschaft. Das Gewand der Kirche(n) wirkt dabei oft als HĂŒlle fĂŒr existentielle Grundfragen. Haltung, Geschlecht, Sehnsucht, Enthemmung, Moral und Verzweiflung lassen sich in einem als kirchlich apostrophierten Setting offenbar besonders prĂ€gnant entwickeln. Ist der christliche Glaube als Konzept und Praxis derart in die Krise geraten, dass er heute im Film ganz neu gefĂŒllt und gestaltet werden kann? In welcher Weise bilden Religion und ReligiositĂ€t den Hinter- oder Vordergrund von Narrativen und neuer Ästhetik?

Das Individuum steht in der Krise, so sehr wie die Institutionen. Wunder ereignen sich, sie können das Leben stören, mitunter aber auch zerstören, religiös-rituelle Praktiken im Film ĂŒberleben am Rande offizieller Kulte. Neben einer neuen Zuwendung zum Evangelienfilm wird das Priesteramt als Signum der Hoffnung ebenso wie des Missbrauchs dargestellt. Der Papst tritt auf als Thema dokumentarischer Produktionen und Inspiration fiktionaler ErzĂ€hlungen.

Die in diesem Band versammelten BeitrĂ€ge betrachten das breite Tableau aktueller filmischer Produktionen. Sie analysieren die theologische QualitĂ€t der filmischen Experimente, Ästhetiken, Reaktualisierungen und der historischen Einzelmodelle und öffnen so unerwartete Horizonte