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Maria Stilke. Der Roman einer Lehrerin

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Als Maria Stilke ihre erste Stelle als Lehrerin im bayrischen Dorf Aschbach beginnt, glaubt sie, endlich die Schwierigkeiten ihres jungen Lebens hinter sich zu lassen. Vorbei das zweideutige Getuschel von der "Pfarrerstochter" in Tannenau. Jetzt kennt sie das Geheimnis ihrer Eltern – ihr Pflegevater, der Herr Pfarrer, hatte ihr alles erzĂ€hlt. Und vorbei die einfĂ€ltige Seminaristinnenausbildung dort im Kloster, die der neue Lehrer Thomas Förster damals ordentlich aufwirbelte. Bald hatte er wegen fortgesetzter Verleumdungen den Dienst quittiert. Als sie ihn wĂ€hrend des Referendariats in MĂŒnchen wiedertrifft, wird aus der SchwĂ€rmerei Liebe. Wenn Thomas endlich Erfolg als Schriftsteller hat, wird geheiratet. Doch auch in Aschbach wird Maria, der nie bewusst ist, wie sehr ihr feiner und stiller Charakter aneckt, wieder Opfer des Klatsches. Ihre harmlosen SpaziergĂ€nge mit Kaplan Reinhold, der die große Begabung Marias als PĂ€dagogin erkennt, wird als Liebesbeziehung denunziert. Auch ihre Gesangsstunden bei dem verkrĂŒppelten Hilfslehrer Semmerau gelten als unschicklich. Maria wehrt sich, ohne zu sehen, wie sehr beide sie lieben. Geduldig wartet sie auf Thomas, wĂ€hrend ihr besonderer Unterricht ĂŒber Aschbach hinaus bekannt wird. Eines Tages kommt Thomas. Doch die FĂ€den ihres Lebens haben sich in dem kleinen Dorf unentwirrbar verknotet.

Robert Heymann (1879–1946) war ein deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Redakteur, Drehbuchautor und Filmregisseur. Der in MĂŒnchen geborene Autor veröffentlichte seit 1901 Dramen und Romane (u. a. "Istar, das ist die Liebe", "Tod", "Herrenrecht", "Das Bild von Sais" und "Gefallene Frauen"). Seit 1902 arbeitete er zudem als Dramaturg fĂŒr das Kabarett Überbrettl, fĂŒr das Zentraltheater in ZĂŒrich sowie fĂŒr das Intime Theater in MĂŒnchen. Zeitweise war er als Journalist fĂŒr die "Basler Zeitung" tĂ€tig. WĂ€hrend des Ersten Weltkrieges gab ihm die Berliner "Luna Film" einen Vertrag als Drehbuchautor und Regisseur. Heymann blieb auch in seinen Filmen der dramatischen Akzentuierung treu und drehte mit Schauspielern wie Theodor Loos, Joseph Schildkraut, Ernst Hofmann und Friedrich KĂŒhne. Ab 1918 beschrĂ€nkte er sich auf das Schreiben von DrehbĂŒchern, und bereits Mitte der zwanziger Jahre zog er sich aus dem FilmgeschĂ€ft zurĂŒck und konzentrierte sich auf das Verfassen von Romanen. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Robert Heymann-DvorĂĄk, Max Ladenburg, Annemarie Land, Fred Roberts und Sir John Retcliffe der JĂŒngere.