Die Novelle erzählt eine Begebenheit im Leben des finanziell unabhängigen Barons Friedrich Michael von R., der in den besten Gesellschaftsschichten Wiens verkehrt und längst seines Lebens überdrüssig ist. Eines Tages im Sommer 1913 fährt er mit dem Fiaker zu einem Derby. Dort kommt er durch einen Zufall in den Besitz eines Wettscheins von einem Unbekannten. Als er damit auf ein Pferd setzt und gewinnt, meldet sich plötzlich das schlechte Gewissen, dieses Geld vorsätzlich gestohlen zu haben. Später am Abend im Wurstelprater, einer beliebten Vergnügungsstätte, folgt er
schließlich, von Einsamkeit übermannt, einer kleinen, verkrüppelten Prostituierten. Als ihre beiden Zuhälter ihn der Polizei übergeben wollen, lässt er sich auf diese geplante Erpressung ein, denn er möchte das gestohlene Geld den Ärmsten der Gesellschaft, dem sogenannten Abhub, geben und so das ärgste Leid der am gesellschaftlichen Rand Lebenden zumindest vorübergehend lindern. Auf diese Weise entkommt er der gefährlichen Situation und erlebt in dieser Tat eine Wandlung. Die nächtlichen Begegnungen mit den Ärmsten der Armen erwecken in ihm ein neues Bewusstsein für das Leben an sich und die Menschen in seiner Umgebung. Zum ersten Mal verspürt der Baron ein echtes Gefühl der Erfüllung und Menschlichkeit, das ihn zutiefst berührt und verändert.