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Ronicky Doone: Wichita Western Roman 122

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Er kam als feste, sich schnell bewegende Staubwolke in die Stadt. Der Wind von hinten hatte den Staub in einem Tempo vorwĂ€rts getrieben, das dem Galopp seines Pferdes entsprach. Erst als er sein Pferd vor dem Hotel zum Stehen brachte und sich auf den Boden schwang, wurden er und sein Pferd deutlich sichtbar. Dann sah man, dass sich das Tier im letzten Stadium der Erschöpfung befand, mit trĂŒben Augen und hĂ€ngendem Kopf und weit gespreizten Vorderbeinen, wĂ€hrend der Schweiß unablĂ€ssig von seinen Flanken in den weißen Staub auf der Straße tropfte. Offensichtlich war er bis an die Grenze seiner KrĂ€fte getrieben worden.

Der Reiter war fast so erschöpft wie sein Reittier, denn er stieg mit vor MĂŒdigkeit hĂ€ngenden Schultern die Stufen des Hotels hinauf, ein breitschultriger, stulpenförmiger Mann. Eine dicke Staubschicht hatte sein rotes Halstuch und sein blaues Hemd in ein gewöhnliches Grau verwandelt. Auch sein Gesicht war von Staub bedeckt, und durch diese Maske lugten die Augen hervor, die von rosa Haut umgeben waren. Selbst im besten Fall hĂ€tte man das lange, ernste Gesicht nicht als hĂŒbsch bezeichnen können. Aber an diesem Tag wirkte er wie ein Verfolgter oder einer, der vor einer unausweichlichen Gefahr flieht.