In Jean-Henri Fabres poetischen Beschreibungen treten die Spinnen als lauernde Mörderinnen oder als Opfer spinnenjagender Wespen auf. Sie sind fĂŒr ihn so abstoĂend wie furchteinflöĂend, in ihrem Verhalten aber gleichermaĂen anziehend und faszinierend. Begeistert von der SĂŒdfranzösischen Tarantel, der Schwarzen Witwe und der Kreuzspinne, beobachtet er gespannt deren Beutefang, ihre Paarung und Fortpflanzung wie auch Netzbau seiner hĂ€uslichen Nachbarn. Die Geometrie des Radnetzes der Kreuzspinnen veranlasst ihn zu philosophischen Ăberlegungen ĂŒber mathematische Prinzipien in der Natur, wĂ€hrend seine Familie fassungslos seinen Experimenten zusieht, mit denen er die vermeintliche Giftigkeit mancher Spinnenarten untersucht. Er bringt Licht in die Welt der im Verborgenen lebenden Tiere und so werden die Spinnen fĂŒr ihn schlieĂlich zu einem Sinnbild dafĂŒr, wie jeder Organismus in all seinen Teilen sich in den Organismus der von Gott geschaffenen Natur einfĂŒgt.