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Wir suchen Nestwärme : Sophienlust Classic 81 – Familienroman

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Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren: Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, das Kinderheim Sophienlust gehören wird.

Denise von Schoenecker hörte aufmerksam zu, als Flugkapitän Alexander Rethy erzählte. Es war eine höchst seltsame Geschichte, die sie zu hören bekam. »Alexa stand vor mir in einer Art, dass ich nicht an ihr vorbeigehen konnte, gnädige Frau. Wir kamen gerade aus Kairo zurück, und ich war herzlich müde. Aber da stand dieses kleine blonde Mädchen und schien etwas von mir zu wollen. Ich fragte sie, woher sie komme und ob sie zu mir wolle. ›Ja, zu dir‹, antwortete sie. Sie war sehr scheu. Doch es gehört allerlei Mut dazu, auf dem Flughafen auf einen fremden Mann zuzugehen, wenn man erst fünf Jahre alt ist. Dann erklärte sie mir, dass ihre Mutter ihr aufgetragen habe, zu mir zu gehen. Doch das hielt ich für eine Verwechslung.« Der Flugkapitän schwieg einen Moment. Dann fügte er hinzu: »Ich hole so weit aus, damit es Ihnen möglich ist, das nachzuempfinden, was sich danach ereignete, verehrte Frau von Schoenecker.« Er warf einen Blick auf das Ölgemälde, das Sophie von Wellentin darstellte, nach der das Gut Sophienlust wohl seinen Namen trug, dieses Gut mit dem wundervollen alten Herrenhaus, das in ein Kinderheim umgewandelt worden war. Dr. Josefa Klinger hatte ihm geraten, Alexa hier unterzubringen. Es gefiel Alexander Rethy, dass es sich bei der Besitzerin des Kinderheims nicht um eine grämliche alte Dame, sondern um eine bildschöne, lebensprühende, glücklich verheiratete Frau und Mutter handelte, bei der sein Töchterchen Alexa gut aufgehoben sein würde. Alexander Rethy räusperte sich und fuhr fort: »Als ich die kleine Dame fragte, wie sie heiße, sagte sie, sie hieße Alexa von Stöcken. Und plötzlich ahnte ich, dass sie Vivian von Stöckens Tochter sein musste. Ich will Sie nun nicht mit allen Einzelheiten aufhalten, gnädige Frau …«