"Der Ort der Utopie ist die Kunst und zugleich das Nirgendwo der Netze."
Ausgehend von einem konstruktivistischen Verstehensbegriff, bei dem der Rezipient als wesentlicher (Mit-)Gestalter der "Botschaft" erscheint, entwickelt die Arbeit theoretische Ăberlegungen zur Bildkommunikation und Wissenskonstruktion in der Netzkunst. Netzkunstwerke werden darin als Erfahrungs- und Handlungsraum neu bewertet. Entlang der am Monitor wahrnehmbaren Bild(schirm)-Wirklichkeit des Betrachters wird zudem eine klare Kritik der Knoten- und Kanten-Metaphorik der meisten Hypertexttheorien entwickelt. Im Fokus der Betrachtung stehen aktuelle Netzkunstwerke, die wissenschaftliche Themen zum Gegenstand haben, wie z.B. das "Closed Reality"-Projekt von Andreja Kuluncic oder das Projekt "Hamburg Ersatz" von DellbrĂźgge & de Moll. Die Analyse zeigt, dass in der Netzkunst Verfahren der Auseinandersetzung mit Wissenschaft bestehen, die Ăźber eine einfache Popularisierung wissenschaftlicher Erkenntnisse weit hinausreichen und diese fragwĂźrdig erscheinen lassen. Die Erfahrung der Netzkunst schafft ein Ăberschreiten einer Situation der bloĂen Wissensvermittlung, die nun in einer Situation der subjektgebundenen Entstehung von Wissen mĂźndet.