Hoffnungslos, aber nicht ernst: FerÄecs Roman ist ein kleines existentialistisches Meisterwerk.
Wunder wird es im Nachkriegsjugoslawien tatsächlich keine geben, auch wenn der Kapitalismus sie unablässig verspricht. Bender, der vor dem BĂźrgerkrieg geflĂźchtet ist und seitdem in der Fremde lebt, kehrt erstmals in das zerstĂśrte Dorf seiner Kindheit zurĂźck. Sein Vater, der in Kroatien geblieben ist, ruft ihn: Die Mutter ist verschwunden, Bender soll helfen, sie zu finden. Präzise, lakonisch und mit schwarzem Humor beschreibt Goran FerÄec die Alltagsroutinen und die vergebliche Suche der beiden Männer. Vater und Sohn sind auĂerstande, Worte fĂźr ihre Traumata und Verluste zu finden, ihre kargen Dialoge scheinen geradewegs aus dem absurden Theater eines Beckett zu stammen. So knapp und so untergrĂźndig komisch ist selten von der Sinnlosigkeit des Kriegs erzählt worden.